Weser- Flusseinflussgebiet (Deutschland)

hannover

Foto: Henneberg

Die Weser ist mit eine Länge von 452 km der längste deutsche Fluss, der in die Nordsee mündet. Das Flusseinzugsgebiet ist ca. 49.000 km² groß und beherbergt ca. 9,3 Mio. Einwohner. Der nördliche Teil des Flusseinzugsgebiets ist geprägt vom atlantischen Klima, der südliche Teil hingegen vom kontinentalen Klima.

Die durchschnittliche jährliche Regenmenge beträgt 600 bis 1.100 mm und die Durchschnittstemperatur liegt bei ca. 5°C bis 9°C . Die durchschnittliche Ablaufmenge (1941-2002), gemessen an der Station Intschede beträgt: 327 m 3 /s (durchschnittl. Abflussmenge); 118 m 3 /s (min. Abflussmenge); und 1,230 m 3 /s (max. Abflussmenge). Als pluvio-nivaler Flusstyp hat die Weser im Winter eine hohe Abflussmenge und in der Zeit vom Juni bis Oktober eine niedrigere Abflussmenge (Galbiati et al. 2008).


Situationen relativer Wasserknappheit im Wesereinzugsgebiet in den Jahren 2003 und 2009 führten zu Diskussionen, Schwellenwerte für die Grundwasserentnahme zu definieren und Prioritäten unterschiedlicher Wassernutzer wie Energieerzeugung, Trinkwasser, Schifffahrt und industrielle Nutzung zu eruieren. Verstärkt wird das Problem gerechter Wasserverteilung durch die Ansprüche an Wasser und daraus resultierende Konflikte z.B. durch den Anstieg der Anzahl heißer Sommer in Hannover.

Das deutsche Untersuchungsgebiet ist aufgeteilt in zwei Teilgebiete: der Region Soltau-Fallingbostel in der Nähe vom Uelzener Becken als ländliche Beispielregion, welche relativ dicht mit landwirtschaftlichen Betrieben mit Beregnungssystemen besiedelt ist, und der Region Hannover in Niedersachsen einschließlich der Landeshauptstadt Hannover. In diesen Regionen könnte der Klimawandel und das Risiko von steigender Wasserknappheit unter anderem zu Wasserentnahmekonflikte zwischen der Landwirtschaft und der Industrie, aber auch für die Trinkwassergewinnung, führen. Ferner steigt die Gefahr von Niedrigwasser im Wesereinzugsgebiet, welches ebenfalls industrielle Produktionsabläufe beeinflussen könnte.

Die bereits existierenden Kontakte zu Beteiligten aus anderen aktuellen Projekten seecconsults ermöglichen z.B. die Datensammlung für dieses Projekt. Ein interessantes Projekt, welches sich z.B. ebenfalls mit der Thematik beschäftigt, ist KLIFF-WA (2009 bis 2013). Zwei weitere Projekte, die sowohl die Region Hannover als auch den ländlichen Raum als Untersuchungsgebiet hat, ist das Interreg IVB Projekt "Aquarius Project" (Landwirte als Wassermanager in der Nordseeregion) und das BMBF Projekt KLIMZUG-Nord. Letzteres beschäftigt sich mit Anpassungsstrategien bezüglich des Klimawandels in Hamburg und angrenzender Regionen.